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FL_umschlag_frontFontes Litterarum
Typographische Gestaltung und literarischer Ausdruck
Markus Polzer, Philipp Vanscheidt (Hg.)

   Georg Olms Verlag – Hildesheim, Zürich, New York 2014
(479 Seiten – Gebunden)
68,00 EUR
ISBN: 978-3-487-15103-8

Schrift als materieller Ausdruck und ästhetisches Phänomen in der Literatur des 20. Jahrhunderts ist der Gegenstand von Fontes Litterarum. Die Beiträge des Bandes teilen sich in drei Gruppen:

1. Überlegungen zur Struktur und zur Funktion typographischer Mittel in der Literatur und zu Möglichkeiten ihrer Systematisierung.
2. Untersuchungen zum Einsatz dieser Mittel in einzelnen Werken und größeren Werkkomplexen, im Schaffen eines Schriftstellers und im Kontext der technischen Voraussetzungen und gesellschaftlichen Diskurse.
3. Erkundungen zu einzelnen Schriften, Schriftzeichen sowie Drucktechniken und zum Ausdruck gestalterischer Semantiken unter den Händen und Augen von Autoren und Buchgestaltern.

Um ein vollständigeres Verständnis von Schrift zu gewährleisten, werden auch Aspekte anderer Künste sowie kultureller und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen beleuchtet. Der Band führt in seiner Gesamtheit verschiedene Ansätze zur wissenschaftlichen Beschreibung des Schriftbildes in der jüngeren Literatur vor und zeigt, dass Schrift kein bedeutungsloser Träger von Sinn, sondern selbst ein hermeneutisch in Rechnung zu stellender Faktor ist.

Zu den unter typographischen Gesichtspunkten behandelten Autoren gehören Karl Kraus, Kurt Schwitters, Peter Weiss, Uwe Johnson, Friederike Mayröcker und Alexander Kluge u.m.

Download:

logo-amazonFontes-Litterarum-Leseprobe

Später als ursprünglich geplant, steht der Druck des Bandes nun bald bevor. Zurzeit werden noch die letzten kleineren Änderungen vorgenommen und die nötigen Formalitäten geklärt. Dann wird der Veröffentlichung nichts mehr im Wege stehen.

Endspurt

Das Finale naht. Nicht nur bei sportlichen Großereignissen und im universitären Lehrbetrieb, sondern auch bei Fontes Litterarum rückt das ersehnte Ziel näher.

Zurzeit nimmt in enger Absprache zwischen dem Verlag und den Herausgebern das Buch typographisch Gestalt an. Punkt für Punkt, Millimeter für Millimeter schreitet das Projekt so voran.

Zwar lässt sich noch kein Termin für die Veröffentlichung endgültig benennen, aber wir freuen uns schon darauf, hoffentlich bald die Probedrucke verschicken zu können.

Die arbeitsreiche Zeit des Unterrichtens neigt sich ja nun sowohl bei uns als auch bei den meisten unserer Kollegen für dieses Jahr gen Ende. Zeit einmal kurz einen Zwischenbericht über den Stand der Dinge bei Fontes Litterarum zu geben:

Mittlerweile haben wir von den meisten Beiträgern die finalen Versionen ihrer Artikel erhalten und auch der Vertrag mit Olms ist unterzeichnet – in den nächsten Wochen können wir nun also endlich beginnen die Druckdatei für den Verlag einzurichten.

Wir denken (und hoffen), dass wir spätestens gegen Ende der vorlesungsfreien Zeit so weit sind, die entsprechenden Probedrucke verschicken zu können.

Mit gutem Gewissen können wir aber zumindest jetzt schon versprechen, dass der Band nicht nur einen sehr breit gefächerten Blick auf typographische Gestaltung bieten wird, sondern mit durchweg spannenden und innovativen Aufsätzen aufwarten kann – hierfür bereits jetzt ein herzliches „Danke!“ unsererseits an alle Autorinnen und Autoren des Bandes.

Genau passend zur Jahreszeit dürfen wir uns über ein kleines Weihnachtsgeschenk vorab freuen:
Nach Gesprächen mit verschiedenen Verlagen kamen wir mit dem Georg Olms Verlag in Hildesheim überein, unseren Sammelband in diesem renommierten Hause publizieren zu lassen.

In dem facettenreichen Spektrum des Verlags, das sich der Gestalt des Buches von historischen Reprint-Ausgaben bis hin zu Betrachtungen modernen Designs widmet, fühlen wir uns denn auch gut beheimatet.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmal für das uns seitens des Verlags entgegengebrachte Vertrauen bedanken und blicken schon voll freudiger Erwartung auf eine fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Die Bilder für die Artikel werden als druckfähige Dateien benötigt.
D.h. alle Grafiken sind als *.tif (nur notfalls auch als *.pdf) einzureichen.
Diese sollten dabei folgende technischen Eigenschaften aufweisen, die bereits beim Scanvorgang zu berücksichtigen sind:

  • Bei Graustufen-Bildern (Gemälde, Stiche, Photos): Auflösung: 300 dpi, Modus: Graustufen.
  • Bei Strichabbildungen (Noten, Linien-Abbildungen): Auflösung 1200 dpi, Modus: bitmap oder bitonal – d.h. schwarz-weiß.
  • Bei Faksimiles von Handschriften oder Noten: Auflösung: 600 dpi, Modus: Graustufen.

Nachem die Autorenakquise auf eine recht breite und positive Resonanz gestoßen ist, freuen wir uns an dieser Stelle ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis unserer Publikation präsentieren zu können:

1 Annäherungen an die Schrift

Wulf D. v. Lucius (Lucius & Lucius Stuttgart): Welche Schrift braucht der Text?

Thomas Friedrich (Hochschule Mannheim) & Veruschka Götz (Hochschule Mannheim): Über die Materialität der Zeichen.

Björn Ganslandt (Justus Liebig-Universität Gießen): Die Seite als Bild und Diagramm. Zu peircescher Semiotik und Schriftbildlichkeit im Buchdruck.

Lutz Albrecht (Freie Universität Berlin): Konnotative Semantik und Iterabilität.

2 Gestaltete Schriften

Thomas Richter (Universität Bern): Harry Graf Kessler und die Typographie.

Hanno Biber (Österreichische Akademie der Wissenschaften Wien): „Ihre höchste Stilleistung ist die graphische Anordnung“ Zur Typographie der satirischen Zeitschrift „Die Fackel“ von Karl Kraus.

Christiane Fischer (Freie Universität Berlin): Der Schriftsteller Kurt Schwitters und sein Spiel mit Typographie.

Bettina Braun (Robert Walser-Zentrum Bern): „Unfeig“: Otto Nebels kleines ABC des Schreibens.

Annette Gilbert (Freie Universität Berlin): Von Typoems, typestracts, Typogrammen und Letternfeldern. Zur Schreibmaschinenpoesie in experimentellen Texten der 1950 bis 80er Jahre.

Regula Bigler (Université de Lausanne): Der Schatten des Körpers des Kutschers: Peter Weiss‘ Wahrnehmungsexperiment in Text und Bild.

Annedore M. Cruz Benedetti (Freie Universität Berlin): Zum Spannungsfeld zwischen typographischer Gestaltung und lyrischem Text, dargestellt an ausgewählten Gedichten von Jorge Artel.

Stephan Kurz (Universität Wien): Faktur der Fraktur bei Uwe Johnson. Kontextperspektiven und Schriftpolitik.

Uwe Schütte (Aston University Birmingham): Heiner Müllers Versalien.

Philipp Vanscheidt (Universität Trier): Mayröckers streunende Dichtung.

Gerrit Lembke (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel): Typographische Experimente in Walter Moers´ Zamonienromanen.

Astrid Lange (Universität Kassel/Kunsthochschule Kassel): Visuelle Poesie im Fernsehen? Alexander Kluges „Ein Liebesversuch“.

Markus Polzer (Universität Antwerpen): A Courier of Sorts. Typographie und intermediale Konnexionen in Mark Z. Danielewski´s „House of Leaves“.

Sabine Zubarik (Freie Universität Berlin): Figurale (Un)Möglichkeiten im Roman: Mark Z. Danielewskis House of Leaves.

Ursula Paintner (Freie Universität Berlin): Der fliegende Satz Zum Verhältnis von Satz und Inhalt in Christoph Ransmayrs „Der Fliegende Berg“.

Alina Kuzborska (Universität Olsztyn): Der tätowierte Textkörper. Der Roman Die Unvollendeten von Reinhard Jirgl.

3 Schriften gestalten

Klaus Peter Dencker: Optische Poesie.

Siegfried J. Schmidt (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): Aphorismen zum Stempeln.

Albert Ernst (Wiesbaden/Johannes Gutenberg-Universität Mainz): Entsprechendes Ein Beitrag zur Form-Inhalt-Debatte.

Bernhard Metz (Freie Universität Berlin): Worldwide standardized typefaces or Can there really be a “Best Little ‘a’ in the Business”?

Magnus Wieland (Schweizerisches Literaturarchiv Bern): Bestirnte Texte. Typographischer Ursprung und literarischer Ausdruck des Asterisks.

Anna Sinofzik (London College of Communication): The Type Writers Authorial Strategies in between Content and Visuality.

Weiterführende Informationen zu den einzelnen Autoren, sowie Abstracts zu den jeweiligen Beiträgen finden Sie auf den entsprechenden Seiten dieses Blogs.

call-for-papers (de)

Fontes Litterarum

Typographische Gestaltung und literarischer Ausdruck

Call for Papers

[Deadline: 31.03.2010]

Medien sind bekanntlich nicht unschuldig. Auch die Schrift nicht. Sie ist mehr als der transparente Übermittler eines Sinnes. Die Literaturwissenschaft hat das lange weitgehend ignoriert. Währenddessen haben die Schrift- und Buchproduzenten nach immer neuen schöpferischen Wegen zwischen wirtschaftlichen Erfordernissen und ästhetischen Ansprüchen gesucht. Und auch vielen Autoren ist es keineswegs gleichgültig, wie ihre Texte aussehen.

Das Projekt »Fontes Litterarum« will diese drei Perspektiven einander annähern und entgegensetzen, Berührungspunkte aufzeigen und Reibungen spürbar machen.

Dafür suchen wir für einen Sammelband Beiträge von Wissenschaftlern, Gestaltern und Autoren.
Dem Titel entsprechend sollen dabei verschiedene Aspekte berücksichtigt werden:

  • Fontes Litterarum, die Quellen der Buchstaben: Die Lettern haben ihre Geschichte, die Geschichte ihrer Produktion, Distribution und Rezeption. Durch ihre Geschichte laden sie sich mit Bedeutungen auf.
  • Fontes Litterarum, die Quellen der Schriftstücke: Schriftstücke erhalten ihren Lebensodem durch die Buchstaben und ihre Anordnung auf dem Papier. Deren Form und Position sind das Substrat aller schriftlichen Erzeugnisse.
  • Fontes Litterarum, die Quellen der Literatur: Die Form und die Position der Buchstaben sind daher auch das Substrat der schönen Literatur.
  • Fontes Litterarum, literarische Schriftarten: Wenn die Schrift Teil an der ästhetischen Wirklichkeit literarischer Texte hat, dann können sie den ästhetischen Gebrauch der Sprache unterstützen und blockieren oder mit ihm in einen produktiven künstlerischen Widerstreit treten.

Entsprechende Abstracts (ca. 500 Wörter) erbitten wir bis zum 31.03.2010 per E-Mail an:

markus.polzer [at] ua.ac.be

Als Deadline für die fertigen Typoskripte ist der 30.10.2010 angesetzt.

Download: *.pdf call-for-papers (de)

call-for-papers (en)

Fontes Litterarum

Typographische Gestaltung und literarischer Ausdruck

(Typographical Creation and Literary Expression)

Call for Papers

[Deadline: 03-31-2010]

Media are not innocent. Writing is not either. It is more than a transparent transmitter of meaning. Literary Studies have ignored this for a long time. Meanwhile designers of fonts and books have searched for new creative ways between economic demands and aesthetic requirements. Furthermore, many authors are not indifferent to how their books look like.

The project »Fontes Litterarum« tries to bring these three perspectives into line with each other, to oppose them, to show points of contact, and to make frictions perceptible.

Therefore, we are looking for contributions from scholars, designers, and authors for our anthology. In accordance with the title they should take the following aspects into consideration:

  • Fontes Litterarum, sources of letters: Letters have their own history; the history of their production, distribution, and reception. By this history they become charged with significance.
  • Fontes Litterarum, sources of documents: Documents receive their breath of life through their letters, and their layout on paper. The design and layout of these letters is the substratum of all literary products.
  • Fontes Litterarum, sources of literature: The design and the layout of letters is also the substratum of Belles-lettres.
  • Fontes Litterarum, literary fonts: If writing takes part in the aesthetic reality of literary texts, it will support the aesthetic use of language, or block it, or enter into a productive encounter with it.

Abstracts on these topics (approx. 500 words) are due on 03-31-2010. Please e-mail them to:

markus.polzer [at] ua.ac.be

The proposed deadline for the final versions is 10-30-2010.

Download: *.pdf call-for-papers (en)

Summary in English

Fontes Litterarum

Typographical Creation and Literary Expression

Media are not innocent. Writing is not either. It is more than a transparent transmitter of meaning. Literary Studies have ignored this for a long time. Meanwhile designers of fonts and books have searched for new creative ways between economic demands and aesthetic requirements. Furthermore, many authors are not indifferent to how their books look like.

The project »Fontes Litterarum« tries to bring these three perspectives into line with each other, to oppose them, to show points of contact, and to make frictions perceptible:

  • Fontes Litterarum, sources of letters: Letters have their own history; the history of their production, distribution, and reception. By this history they become charged with significance.
  • Fontes Litterarum, sources of documents: Documents receive their breath of life through their letters, and their layout on paper. The design and layout of these letters is the substratum of all literary products.
  • Fontes Litterarum, sources of literature: The design and the layout of letters is also the substratum of Belles-lettres.
  • Fontes Litterarum, literary fonts: If writing takes part in the aesthetic reality of literary texts, it will support the aesthetic use of language, or block it, or enter into a productive encounter with it.

About the editors:

Philipp S. Vanscheidt studied Comparative Literature, History, and Philosophy in Konstanz and Bielefeld. He began his studies of “Editionswissenschaft” (Textual Criticism) at the Free University of Berlin in 2007. His book Geschichte in Metaphern on Hans Blumenberg’s historical metaphorology was published in 2009. Since 2010 he is working at the „Kompetenzzentrum für elektronische Erschließung- und Publikationsverfahren“ at the University of Trier. His interest of research is the German Literature of Weimar Classicism, Romanticism, and Modern German Literature.
Contact:
pvanscheidt [at] uni-trier.de

Markus F. Polzer began his BA Medieval Studies in Bamberg in 2004. He spent two terms at Gothenburg’s University (Sweden). From 2007 to 2009 he studied MA “Editionswissenschaft” (Textual Criticism) at the Free University of Berlin. Since 2010 he is a PhD-student at the project Mobility of Ideas and Transmission of Texts at the Ruusbroecgenootschap at the University of Antwerp. His main topics of research are Typography, Literacy and Identity.
Contact:
markus.polzer [at] ua.ac.be